In the loop - remembering futures, repeating pasts
Anna Anvidalfarei, Paulina Aumayr, Ani Gurashvili, Jeremias Rumpl, Conte Potuto
kuratiert von Julia Aldrian
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Zukunft seltsam bekannt anfühlt - in der ihre Konturen verschwimmen und der Begriff von Fortschritt zunehmend schwerer zu fassen ist. Als wäre die Zukunft, die wir uns einst vorgestellt haben, zu einem fernen Echo geworden, das von einem Ort zurückhallt, den wir nicht mehr genau verorten können. Als gleiche die Vergangenheit einem ausgetretenen Pfad - einem Weg, den wir schon oft beschritten sind, den wir aber dennoch nie ganz hinter uns lassen konnten.
In der aktuellen politischen Situation in der Steiermark wird dieses Gefühl besonders spürbar. Auch hier ist Geschichte nicht länger abstrakt: Ein Wechsel in der lokalen Regierung, politisierte Förderstrukturen und der Angriff auf die kulturelle Infrastruktur sind nicht nur lokale Phänomene, sondern Symptome eines größeren Zustands. Denn auch diese Geschichte wurde schon einmal erzählt. Immer wieder erleben wir einen Rückzug aus der Komplexität, die Angst vor dem Anderen und den Versuch zur Spaltung. Es ist, als würden wir von den Geistern all unserer früheren Misserfolge heimgesucht: von unerfüllten Versprechen und sich stur haltenden Lügen, die sich endlos durch die Gegenwart schleifen.
In the loop beschäftigt sich mit der zyklischen Natur der Geschichte, den Rhythmen des Vergessens und Erinnerns und dem unheimlichen Gefühl, in der Zeit gefangen zu sein. In Anlehnung an Mark Fishers Konzept der Hauntology reflektiert die Ausstellung die Beständigkeit verlorener Zukünfte: jene, die uns versprochen wurden, an die wir glaubten - und jene, die niemals Wirklichkeit wurden. Sie fragt, wie Erinnerungen, Affekte und Erwartungen in Räumen, Körpern und Bildern nachhallen.
Anna Anvidalfarei, die sich unter dem Tisch häutenden Hände, Wien 2025, Detail, photo courtesy of the artist
Termine:
Freitag 1. August, 17:00
Eröffnung mit Performance von Conte Potuto
Freitag 8. August, 22:00
DJ-Set Lain Iwakura
KS Room
Im KS Room erforscht Karl Karner seit 2013 experimentelle bildende sowie darstellende Kunst und zeigt frische, dynamische Positionen zwischen Performance, Malerei, Fotografie und Skulptur. Im Vordergrund des Programms stehen das Vor- und Gegenüberstellen von zeitgenössischen, radikalen und medienübergreifenden Positionen, die Fragen aufwerfen und spielerisch auf aktuelle Entwicklungen eingehen.